Ein Konus-Kauda-Syndrom stellt einen neurologischen Notfall dar, der
unbedingt erkannt und innerhalb weniger Stunden einer operativen Versorgung
zugeführt werden muß.
Dabei wird meist durch einen medialen Bandscheibenvorfall, seltener durch
einen Tumor der Conus medullaris (S3-S5) oder die gesamte Cauda equina
(L1-S5) abgedrückt.
Typische Warnsymptome sind die Reithosenanästhesie, die sich durch eine
aufgehobene Sensibilität auf den Innenseiten der Oberschenkel, im Genital-
und Analbereich auszeichnet, und eine Harn- und Stuhlinkontinenz.
Eigentlich liegt durch die Lähmung des Nervus pudendus ein neurogener
Harnverhalt vor und es entleert sich durch Überlauf tropfenweise Urin
(Restharnbestimmung!).
Weiterhin weist der Schließmuskel des Enddarms fast keinen Tonus mehr auf
(rektale Untersuchung erforderlich!).
Der Analreflex, der Bulbocavernosusreflex und der Cremasterreflex sind
erloschen. Zusätzlich liegen in der Regel schlaffe Paresen der
Beinmuskulatur vor, die manchmal asymmetrisch ausgeprägt und distal betont
sind . Die Beineigenreflexe sind abschwächt oder fehlen.