Eine Schädigung des Nervus peronaeus communis oder seiner Anteile des N. peronaeus superficialis und des N. peronaeus profundus kann durch Druck am Wadenbeinköpfchen, Verletzungen und Unterschenkelbrüche sowie durch operative Maßnahmen entstehen. Manchmal kommt es auch zu einer Schädigung des peronealen Anteils des N. ischiadicus im Rücken- Hüft- oder Oberschenkelbereich.
Bei einer Peronaeus-Läsion schleift der Patient mit der Fußspitze am Boden, weil die Dorsalextensoren von Fuß und Zehen gelähmt sind.
Im Gangbild fällt auf, dass durch starkes Anheben des Knies versucht wird, die Störung zu kompensieren ("Steppergang").
Hier stellen sich der N. facialis (VII) und der N. vestibulocochlearis (VIII) als Aussparung des Signals im Kleinhirn- brückenwinkel und im Liquor gefüllten Meatus acusticus internus dar.
Durch das Anlegen der Peronäus-Schiene kann die Lähmungssymptomatik nahezu vollständig kompensiert werden. Sie fixiert den Fuß im Fußgelenk und verhindert das Absinken der Fußspitze bei der Fußhebung.
Die Schiene besteht z.B. aus Polypropylen und ist - wie die Abbildung zeigt - auch im Schuh tragbar. Der Klettverschluss im Wadenbereich erlaubt eine individuelle Anpassung der Halbschale an den Wadenumfang des jeweiligen Trägers.
Eine peronaeusbetonte Ischiadikusläsion kann durch einen ungünstigen Injektionsort bei intramuskulärer Injektion am Oberschenkel verursacht werden.
Zum Auffinden der sicheren Injektionsstelle in den Gesäßmuskel (ventroglutäale Injektion) eignen sich die Methoden nach v. Hochstetter und die Cristamethode nach Sachtleben. Diese Methoden werden als sicher bezeichnet, da der Injektionsbereich nerven- und gefäßarm ist. Die Methode nach Sachtleben kann auch auf Kinder und Säuglinge übertragen werden.
Gelegentlich kommt auch nach Injektionen ins Kniegelenk eine Schädigung des N. peronaeus im peripheren Verlauf vor.
