Eine Entzündung der Hirnhäute = Meningitis ist eine schwerwiegende und oft
lebensbedrohliche Erkrankung.
Es kommen bakterielle, virale oder auch parasitäre Erreger in Betracht. In
den tropischen Ländern überwiegen parasitäre Erreger (Bilharziose,
Echinokokkose).
In den Industrieländern überwiegen bakterielle (Pneumokokken, Meningokokken,
Hämophilus) oder virale Ursachen. Die meisten viralen Meningitiden heilen
folgenlos aus.
Die bakterielle Meningitis befällt bevorzugt die weichen Hirnhäute. Es kommt
zu Eiteransammlungen im gesamten Liquorraum.
Bei Ausbreitung überwiegend über den Großhirnhemisphären spricht man von
einer Haubenmeningitis; bei bevorzugter Lokalisation an den basalen
Hirngefäßen/Hirnstamm von einer basalen Meningitis
(z.B. bei der tuberkulösen Meningitis). Dies führt früh zu
Hirnnervenausfällen.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Meningitis sollte vor einer diagnostischen
Lumbalpunktion Hirndruck mittels Bildgebung (CCT, MRT) ausgeschlossen
werden.
Um nicht unnötig Zeit zu verlieren, muss daher schon ohne erfolgte
Lumbalpunktion mit der antibiotischen Therapie begonnen werden.
Die vorherige Abnahme einer Blutkultur reicht in diesen Fällen bereits mit
90%iger Sicherheit zur nachträglichen Keimbestimmung aus.
Schwerwiegende Komplikationen der Meningitis sind Entzündungen des
Hirnparenchyms (Meningoenzephalitis) oder des Rückenmarks (Meningomyelitis),
Gefäßentzündungen (Vaskulitis) mit Hirninfarkten,
Liquorresorptionsstörungen (Hydrocephalus aresorptivus), epileptische
Anfälle, andere Organbe- teiligungen im Rahmen der Sepsis.
Eine Meningitis geht wie die SAB mit starken Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit
und ggf. Somnolenz einher,
jedoch setzen die Kopfschmerzen für gewöhnlich nicht so plötzlich ein und
die Infektionszeichen stehen im Vordergrund.