Die Patientin im Video zeigt einseitige, unrhythmische, hochfrequente und
synchrone Zuckungen in der Augen- und Mundregion.
Diese sind sukzessive nach einer peripheren Fazialisparese, die vor mehr als
10 Jahren aufgetreten war, entstanden und wirken sich störend beim Lesen und
Essen aus
Gezeigt wird außerdem die symptomatische Therapie mittels
Botulinumtoxin-Injektion, die die Überaktivität der mim. Muskulatur
eindämmen soll.
Die Therapie muss regelmäßig - im Abstand von ca. 12 Wochen - wiederholt
werden.
Die synchronen Zuckungen und / oder tonischen Kontrakturen der mimischen
Muskulatur grenzen sich aufgrund der Synchronizität von einem Residuum nach
peripherer Fazialisparese mit Fehlinnervation ab. Sie verlaufen dabei nach
einem eigenen Zeitplan, unabhängig von anderen Bewegungen.
Spezifische Ursache für einen hemifacialen Spasmus kann eine chronische
Druckläsion im proximalen Teil des peripheren Nervenverlaufs z.B. durch
pathologischen Kontakt des Nerven mit einer Arterie sein.
Hierdurch kommt es zu spontanen abnormen Erregungen innerhalb des Nerven.
Der Spasmus hemifacialis ist abzugrenzen von:
- Lid-Tic: Unkontrollierbare, hochfrequente Muskelzuckungen z.B. im Bereich
des Unterlides, die insbesondere unter psychischer Belastung zu beobachten
sind und phasenhaft oft über Tage sehr störend auftreten
- hemifaziale Myokymie: spontanes, langsames Muskelwogen der mim. Muskulatur
z.B. bei Multipler Sklerose (MS); sehr selten.